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Apple und Google arbeiten gemeinsam an der Lösung des AirTags-Stalking-Problems

Zuletzt aktualisiert am 3. Mai 2023 von Marina Meier

Apple und Google haben beschlossen, gemeinsam gegen unerwünschtes Standort-Tracking vorzugehen. Dieses Problem trat auf, nachdem Apple seine AirTags-Ortungsgeräte auf den Markt gebracht hatte. Leider wurden diese Geräte manchmal von Personen eingesetzt, um andere Personen oder deren Eigentum ohne deren Wissen zu verfolgen.

Unerwartete Fälle von Stalking mittels AirTags

Eine beängstigende Erfahrung in Disney World

Ein solcher Fall ereignete sich vor etwa einem Jahr, als eine Mutter und ihre Tochter spät in der Nacht einen fast leeren Parkplatz in Disney World verließen. Plötzlich erhielt die Tochter auf ihrem iPhone die beunruhigende Nachricht: “AirTag bewegt sich mit Ihnen.” Die beiden stellten fest, dass sie seit vier Stunden im Freizeitpark verfolgt wurden und befürchteten um ihre Sicherheit.

Apples Tracker Detect App für Android-Nutzer

Um solche Vorfälle bei Android-Nutzern zu verhindern, entwickelte Apple eine App namens “Tracker Detect”, die nach AirTags sucht, die von ihrem Besitzer getrennt sind. Die App kann im Play Store heruntergeladen und installiert werden.

Gemeinsame Vorschläge zur Bekämpfung von Bluetooth-Tracking-Missbrauch

Unterstützung von anderen Unternehmen

Apple und Google haben gemeinsam einen Industriestandard-Vorschlag eingereicht, um den Missbrauch von Bluetooth-Ortungsgeräten für unerwünschtes Tracking zu bekämpfen. Diese Spezifikationen sollen dazu führen, dass Bluetooth-Ortungsgeräte sowohl auf iOS- als auch auf Android-Plattformen mit nicht autorisierten Tracking-Erkennungs- und Warnsystemen kompatibel sind. Weitere Unternehmen, die Ortungsgeräte herstellen, wie Samsung, Tile, Chipolo, eufy Security und Pebblebee, haben ihre Unterstützung für den gemeinsamen Entwurf von Apple und Google bekundet.

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Stellungnahmen von Apple und Google

Ron Huang, Apples Vizepräsident für Sensing and Connectivity, erklärte: “Apple hat AirTag eingeführt, um den Nutzern die Sicherheit zu geben, dass sie ihre wichtigsten Gegenstände wiederfinden können. Wir haben AirTag und das Find My-Netzwerk mit einer Reihe von proaktiven Funktionen entwickelt, um unerwünschtes Tracking zu verhindern – ein Novum in der Branche. Diese neue Industrie-Spezifikation baut auf den AirTag-Schutzmaßnahmen auf und ist durch die Zusammenarbeit mit Google ein wichtiger Schritt, um unerwünschtes Tracking auf iOS und Android zu bekämpfen.”

Dave Burke, Googles Vizepräsident für Android-Engineering, fügte hinzu: “Bluetooth-Tracker bieten enorme Vorteile für die Nutzer, bringen aber auch das Potenzial für unerwünschtes Tracking mit sich, das branchenweit bekämpft werden muss. Android ist fest entschlossen, die Nutzer zu schützen und wird weiterhin starke Sicherheitsmaßnahmen entwickeln und mit der Branche zusammenarbeiten, um den Missbrauch von Bluetooth-Ortungsgeräten zu bekämpfen.”

Einblick in den Entwicklungsprozess

Laut Apple werden die Entwurfsspezifikationen einem dreimonatigen Prüfprozess unterzogen. Nach der Kommentarphase werden Apple und Google gemeinsam Rückmeldungen bearbeiten, und bis Ende 2023 soll eine Produktimplementierung der Spezifikation für unerwünschte Tracking-Warnungen veröffentlicht werden, die von zukünftigen Versionen von Android und iOS unterstützt wird. Das Ziel besteht darin, dass Apple und Google gemeinsam eine Lösung entwickeln, die es böswilligen Akteuren erschwert, Ortungsgeräte zur Verfolgung ahnungsloser iOS- und Android-Nutzer zu verwenden.

Lösungen zur Verhinderung von unerwünschtem Tracking

Drei-monatiger Überprüfungsprozess

Während des dreimonatigen Überprüfungsprozesses haben alle beteiligten Unternehmen die Möglichkeit, Feedback zu den vorgeschlagenen Spezifikationen abzugeben. Dieser Prozess soll sicherstellen, dass die Lösungen sowohl effektiv als auch praxisorientiert sind.

Zusammenarbeit bei der Umsetzung von Rückmeldungen

Nach der Kommentarphase werden Apple und Google die Rückmeldungen gemeinsam bearbeiten und die Spezifikationen entsprechend anpassen. Diese Zusammenarbeit ist entscheidend, um eine einheitliche und effektive Lösung für das Problem des unerwünschten Trackings zu entwickeln.

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 Zielsetzung der Kooperation

Das Hauptziel dieser Zusammenarbeit ist es, den Missbrauch von Ortungsgeräten wie AirTags zu verhindern und die Privatsphäre und Sicherheit von iOS- und Android-Nutzern zu schützen.

Stellungnahme der Center for Democracy & Technology

Alexandra Reeve Givens, die Präsidentin und CEO des Center for Democracy & Technology, erklärte: “Ein entscheidender Faktor für die Reduzierung von Missbrauch ist eine universelle, betriebssystemübergreifende Lösung, die in der Lage ist, Tracker verschiedener Hersteller auf der Vielzahl von Smartphones, die Menschen täglich verwenden, zu erkennen. Wir loben Apple und Google für ihre Partnerschaft und ihr Engagement bei der Entwicklung einer einheitlichen Lösung zur Verbesserung der Erkennbarkeit. Wir freuen uns darauf, dass die Spezifikation den Standardisierungsprozess durchläuft und auf weitere Bemühungen zur Reduzierung des Risikos von Bluetooth-Ortungsgeräten, die missbräuchlich verwendet werden.”

Auswirkungen auf die Technologiebranche

Die Zusammenarbeit zwischen Apple und Google bei der Lösung des AirTags-Stalking-Problems zeigt, dass Technologieunternehmen zusammenarbeiten können, um effektive Lösungen für Datenschutz- und Sicherheitsprobleme zu entwickeln. Diese Partnerschaft könnte ein Vorbild für zukünftige Kooperationen zwischen Unternehmen sein, um gemeinsam Herausforderungen im Bereich Datenschutz und Sicherheit zu bewältigen.

Bedeutung für Verbraucher

Für Verbraucher ist diese Zusammenarbeit ein positives Signal, dass große Technologieunternehmen ihre Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Sicherheit ernst nehmen. Die Entwicklung von branchenweiten Standards und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Unternehmen bei der Lösung von Sicherheitsproblemen tragen dazu bei, das Vertrauen der Verbraucher in die Technologiebranche insgesamt zu stärken.

Zukünftige Entwicklungen im Bereich Datenschutz und Sicherheit

Die Zusammenarbeit zwischen Apple und Google bei der Bekämpfung des AirTags-Stalking-Problems ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer sichereren Nutzung von Ortungsgeräten. Zukünftige Entwicklungen in diesem Bereich könnten weitere Verbesserungen der Sicherheitsfunktionen sowie eine stärkere Integration von Datenschutzmaßnahmen in die Technologie beinhalten. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Fortschritte in den kommenden Jahren erzielt werden können, um das Risiko des Missbrauchs von Ortungsgeräten weiter zu minimieren.

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Fazit

Die gemeinsame Initiative von Apple und Google zur Bekämpfung des AirTags-Stalking-Problems zeigt, dass Technologieunternehmen Verantwortung für die Sicherheit und den Datenschutz ihrer Nutzer übernehmen können. Durch die Zusammenarbeit bei der Entwicklung von branchenweiten Standards und die Umsetzung gemeinsamer Lösungen können sowohl iOS- als auch Android-Nutzer besser vor unerwünschtem Tracking geschützt werden. Diese Partnerschaft kann als Vorbild für die gesamte Technologiebranche dienen und das Vertrauen der Verbraucher in die Sicherheit ihrer Geräte stärken.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Was sind AirTags?

AirTags sind kleine, runde Ortungsgeräte von Apple, die es Benutzern ermöglichen, ihre persönlichen Gegenstände wie Schlüssel, Geldbörsen oder Gepäckstücke über die “Wo ist?”-App auf ihrem iPhone zu verfolgen. Leider wurden AirTags auch von Personen missbraucht, um andere Menschen ohne deren Zustimmung zu verfolgen.

Wie arbeiten Apple und Google gemeinsam an der Lösung des AirTags-Stalking-Problems?

Apple und Google haben gemeinsam eine vorgeschlagene Industriespezifikation eingereicht, um den Missbrauch von Bluetooth-Ortungsgeräten für unerwünschtes Tracking zu bekämpfen. Die Spezifikation soll es ermöglichen, dass Bluetooth-Ortungsgeräte von iOS- und Android-Plattformen erkannt und unerlaubtes Tracking verhindert wird.

Werden andere Unternehmen diese Initiative unterstützen?

Ja, mehrere Unternehmen, die Ortungsgeräte herstellen, wie Samsung, Tile, Chipolo, eufy Security und Pebblebee, haben bereits ihre Unterstützung für die von Apple und Google vorgeschlagenen Entwurfsspezifikationen bekundet.

Wie lange wird es dauern, bis eine Lösung für das AirTags-Stalking-Problem implementiert wird?

Die Entwurfsspezifikationen werden einem dreimonatigen Prüfprozess unterzogen. Anschließend werden Apple und Google das Feedback gemeinsam bearbeiten, und bis Ende 2023 soll eine Produktimplementierung der Spezifikation für unerwünschte Tracking-Warnungen veröffentlicht werden, die von zukünftigen Versionen von Android und iOS unterstützt wird.

Was können iOS- und Android-Nutzer tun, um sich vor unerwünschtem Tracking zu schützen?

Apple hat bereits eine App namens “Tracker Detect” entwickelt, die Android-Nutzern hilft, AirTags zu erkennen, die zur Verfolgung verwendet werden. iOS-Nutzer erhalten automatisch Benachrichtigungen, wenn ein unbekannter AirTag in ihrer Nähe ist. Darüber hinaus sollten Nutzer auf verdächtige Verhaltensweisen achten und bei Bedarf die Polizei oder andere zuständige Behörden informieren.

Was bedeutet diese Zusammenarbeit für die Zukunft der Technologiebranche?

Die Zusammenarbeit zwischen Apple und Google bei der Lösung des AirTags-Stalking-Problems zeigt, dass Technologieunternehmen zusammenarbeiten können, um effektive Lösungen für Datenschutz- und Sicherheitsprobleme zu entwickeln. Diese Partnerschaft könnte ein Vorbild für zukünftige Kooperationen zwischen Unternehmen sein, um gemeinsam Herausforderungen im Bereich Datenschutz und Sicherheit zu bewältigen.

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Marina Meier

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