Untersuchung enthüllt: SK Hynix Chips im Huawei Mate 60 Pro
Zuletzt aktualisiert am 10. September 2023 von Lars Weidmann
Das Huawei Mate 60 Pro, das neueste Flaggschiff des chinesischen Technologieriesen, enthält zwei Speicherchips des südkoreanischen Chip-Herstellers SK Hynix. Eine Untersuchung des kanadischen Unternehmens Techinsights ergab, dass das Mate 60 Pro mit einem 12 GB LPDDR5 RAM-Chip und einem 512 GB NAND-Speicherchip von SK Hynix ausgestattet ist. Dies wirft Fragen auf, da es Einschränkungen für den Export von SK Hynix Chips nach China gibt und die Zusammenarbeit zwischen SK Hynix und Huawei aufgrund der US-Restriktionen eingestellt wurde.
Die Bedeutung der Entdeckung
Der Vizevorsitzende von Techinsights, G Dan Hutcheson, äußerte sich zu der Entdeckung und betonte deren Bedeutung: “Die Frage ist, woher diese Chips stammen. SK Hynix unterliegt Exportbeschränkungen durch die US-Regierung. Die große Frage ist, ob damit Gesetze verletzt wurden.” RAM wird zur kurzfristigen Speicherung von Daten verwendet, während NAND-Flash-Speicher für die langfristige Speicherung von Daten dient. SK Hynix betont, dass das Unternehmen die Exportbeschränkungen der US-Regierung strikt einhält und seit der Einführung der Restriktionen keine Geschäfte mehr mit Huawei tätigt.
Es wird vermutet, dass Huawei die Speicherchips auf dem Sekundärmarkt erworben hat und sie nicht direkt von SK Hynix gekauft wurden. Eine andere Möglichkeit ist, dass Huawei vor der Revision der US-Exportregeln genügend Komponenten für zukünftigen Gebrauch gehortet hat. Techinsights stellt fest, dass die meisten Komponenten im Mate 60 Pro von chinesischen Unternehmen geliefert wurden.
US-Kongressabgeordnete fordern strengere Exportbeschränkungen
Die Tatsache, dass Huawei weiterhin auf Komponenten zugreifen kann, die von US-Unternehmen hergestellt werden, hat zu Besorgnis bei US-Kongressabgeordneten geführt. Die Abgeordneten Mike Gallagher und Michael McCaul haben gefordert, die Exportbeschränkungen für Technologie nach China zu verschärfen. Dies ist Teil der Bemühungen der US-Regierung, den technologischen Vorsprung Chinas einzudämmen und die nationale Sicherheit zu schützen.
Die Bedeutung der Kirin 9000s Chips
Das Huawei Mate 60 Pro ist nicht nur mit SK Hynix Chips ausgestattet, sondern auch mit dem Kirin 9000s 5G-Anwendungsprozessor, der von Huaweis HiSilicon-Semiconductor-Einheit entwickelt wurde. Dieser Chip wurde von China’s größter Foundry, SMIC, hergestellt. Es wirft Fragen auf, wie SMIC in der Lage war, die Chips ohne den Einsatz modernster Lithographieausrüstung herzustellen. Obwohl SMIC bereits vor einigen Jahren 7nm-Chips produziert hat, handelte es sich dabei nicht um Smartphone-Qualität und sie wurden für Computer verwendet, die Kryptowährungen abbauen.
Die Herstellung der Kirin 9000s Chips wird derzeit von der US-Regierung untersucht. Es besteht die Sorge, dass Huawei weiterhin Zugang zu fortschrittlicher Technologie hat, obwohl es von US-Unternehmen isoliert wurde. Die Forderungen nach strengeren Exportbeschränkungen sollen verhindern, dass chinesische Unternehmen Zugang zu entscheidender Technologie erhalten.
Huawei und die Verwendung von Qualcomm-Chips
Huawei hat vor der Einführung des Mate 60 Pro Lizenzen erhalten, um spezielle Versionen von Qualcomms 4nm Snapdragon 8+ Gen 1 SoC Chipsatz zu importieren. Diese Chipsätze wurden für die Mate 50 und P60 Serie verwendet und so angepasst, dass sie nicht mit 5G-Netzwerken funktionieren. Dies zeigt, dass Huawei nach Alternativen sucht, um trotz der US-Restriktionen weiterhin leistungsstarke Geräte herzustellen.
Die Entdeckung von SK Hynix Chips im Huawei Mate 60 Pro wirft Fragen auf und wirft ein Licht auf die Herausforderungen, denen Huawei aufgrund der US-Restriktionen gegenübersteht. Die Untersuchung der Herkunft der Chips und die Forderung nach strengeren Exportbeschränkungen sind Teil der Bemühungen, den technologischen Vorsprung Chinas einzudämmen und die nationale Sicherheit zu schützen. Huawei sucht weiterhin nach Möglichkeiten, leistungsstarke Geräte herzustellen und setzt dabei auf alternative Chip-Lieferanten wie Qualcomm. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und welche Auswirkungen sie auf die globale Technologieindustrie haben wird.