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Vorsicht vor Deepfake-Video-Betrügereien: Der Missbrauch der KI-Technologie

Zuletzt aktualisiert am 18. Juli 2023 von Marina Meier

Deepfake-Videos sind nichts Neues. Berühmte Persönlichkeiten wie Barack Obama, Mark Zuckerberg und Tom Cruise wurden bereits digital nachgeahmt, was bei einigen für Belustigung, bei anderen jedoch für Sorgen sorgte. Jetzt zeigt sich, dass Deepfake-Videos zunehmend in Online-Betrugsschemata eingebunden werden.

Ein Beispiel aus Indien

Ein Mann aus Indien fiel kürzlich einem solchen Betrug zum Opfer und verlor dabei 436 €. Laut MySmartPrice erhielt er einen Videoanruf über WhatsApp, bei dem der Betrüger mittels Deepfake-Technologie das Aussehen eines ehemaligen Kollegen des Opfers annahm.

Der Betrüger nannte sogar die Namen mehrerer anderer ehemaliger Kollegen, um seine Geschichte zu untermauern und bat um 436 € für einen kranken Verwandten. Das Opfer überwies das Geld, aber als der Betrüger um weitere 380 € bat, wurde er misstrauisch und kontaktierte seine ehemaligen Kollegen, um die Geschichte zu überprüfen.

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Es stellte sich heraus, dass der Anruf ein Betrug war. Die Polizei konnte das Geld zurückverfolgen und veranlasste die betreffende Bank, den Betrag zu sperren.

Wie verbreitet sind Deepfake-Video-Betrügereien?

Besonders in Indien scheinen solche Betrügereien häufig vorzukommen. Eine Studie des Cybersecurity-Unternehmens McAfee zeigt jedoch, dass 1 von 10 Personen persönlich von zielgerichteten AI-Stimmen- oder Deepfake-Betrügereien betroffen war und 15% jemanden kennen, der betroffen war. Dies zeigt, dass niemand vor dem Risiko, Opfer zu werden, sicher ist.

Aber nicht nur Videoanrufe sind betroffen. Auch in der Werbung tauchen Deepfakes auf. In Großbritannien hat der Finanzexperte Martin Lewis eine “schändliche” Deepfake-Betrugswerbung für eine Investment-App verurteilt. Die Werbung nutzte Deepfake-Technologie, um das Gesicht und die Stimme des Experten zu imitieren, um Menschen zum Investieren in die betrügerische App zu überreden.

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Was ist eigentlich ein Deepfake-Video?

Ein Deepfake-Video ist ein von KI erzeugtes Video, das jemand anderen täuschend echt darstellt. KI-Technologie wird eingesetzt, um Daten wie Gesichtsbilder und Sprachaufnahmen zu analysieren und zu verarbeiten, was die Erstellung realistischer Deepfake-Videos ermöglicht, die das Aussehen und die Stimme einer Person sehr genau nachahmen.

Wie können Sie sich vor Deepfake-Videoanrufen schützen?

Es ist wichtig zu wissen, wie man Deepfake-Videos erkennt. Hier sind einige Punkte, auf die man achten sollte:

  1. Videoqualität: Normalerweise haben Deepfake-Videos eine schlechte Qualität. Überprüfen Sie bei verdächtigen Videos aus Online-Quellen auf Wasserzeichen oder andere Anzeichen dafür, dass es gestohlen sein könnte.
  2. Wiederholungen & Schnitte: Viele falsche Videos springen nach einer bestimmten Zeit wieder an den Anfang oder stoppen am Ende abrupt, ohne den Videoanruf ordnungsgemäß zu beenden.
  3. Video-Größe: Betrüger verändern oft die Größe des Videos, um es an das Webcam-Fenster oder die verwendete App anzupassen. Dies verändert die Proportionen des Videos, achten Sie also auf übermäßig verbreiterte oder verlängerte Gesichter.
  4. Kontakte: Ist die Person, die Sie anruft, in Ihren Kontakten aufgelistet? Wenn nicht, überlegen Sie gut, ob der Name Ihnen etwas sagt oder ob Sie eine solche Person kennen.
  5. Inhalt: Wenn der Videoanruf scheinbar von jemandem kommt, den Sie kennen, und die Kontaktdaten korrekt sind, aber etwas dennoch seltsam erscheint, achten Sie auf den Inhalt des Videos. Spricht die Person, die angeblich anruft, wirklich so oder fragen Sie nach etwas, was nur Sie beide wissen könnten, wie eine gemeinsame Erinnerung?
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Marina Meier

Marina schreibt seit einigen Jahren für Elektronik Informationen. Am liebsten berichtet sie über die Bereiche Handys und Tablets.