Künstliche Intelligenz

Microsoft nutzte KI, um Menschen davon abzuhalten, Chrome herunterzuladen

Zuletzt aktualisiert am 9. Juni 2023 von Marina Meier

Es kommt nicht überraschend, dass Microsoft seit dem Erfolg von ChatGPT und dessen Integration in den Edge-Browser als Bing AI-Chatbot nicht mehr als Underdog auf dem Suchmaschinenmarkt angesehen wird, sondern sich nun mit Google um Marktanteile streitet.

Allerdings war das Unternehmen schon immer aggressiv darin, Menschen davon abzuhalten, Chrome herunterzuladen, und seine jüngsten Aktionen haben für Aufsehen gesorgt, da Microsoft schamlos in seinen Bing AI-Chatbot eingegriffen hat. Dadurch ignorierte das Unternehmen effektiv Suchanfragen nach Google Chrome und bewarb stattdessen Bing-Funktionen.

Wie von The Verge berichtet, präsentierte Microsoft Benutzern, die nach Chrome oder verwandten Begriffen suchten, ein Bing AI-“Widget”, das nicht die erwarteten Suchergebnisse lieferte, sondern eine Liste von Bing-Funktionen anzeigte. Dies diente im Wesentlichen als umfassende Werbung für den Dienst, unterbrach die Sucherfahrung der Benutzer und bevorzugte Microsoft-Produkte gegenüber unvoreingenommenen Suchergebnissen.

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Darüber hinaus machte Microsoft die Sache noch schlimmer, indem das Ergebnis, das es den Personen anzeigte, die nach Chrome-bezogenen Begriffen suchten, nicht einmal von Bing AI generiert wurde. Es war ein berechneter Schachzug des Unternehmens, da die Nachricht für alle Suchanfragen gleich blieb und die KI so entwickelt ist, dass sie nie dieselbe Nachricht zweimal generiert.

Allerdings ist dies nicht das erste Mal, dass Microsoft solche Praktiken anwendet. Früher in diesem Jahr zeigte der Edge-Browser eine Anzeige für Bing neben der Google-Bard-URL in der Suchleiste an. Obwohl die Anzeige nach einer Weile verschwand, blieb ein Bing-Symbol stehen, das den Bing AI-Chatbot im geteilten Ansichtsmodus öffnete.

Microsofts Reaktion

Als Reaktion auf die Kontroverse veröffentlichte Microsoft eine Erklärung, in der sie ihre Experimente mit neuen Funktionen und Verhaltensweisen zur Verbesserung der Kundenerfahrung anerkennt. Obwohl die Bemühungen von Microsoft im Bereich KI lobenswert sind und es üblich ist, dass Unternehmen Tests durchführen, um ihre Produkte zu verbessern, ist die Situation recht schwerwiegend.

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Durch das Ignorieren von Suchanfragen nach einem führenden Konkurrenzprodukt und dem Ersetzen durch Eigenwerbung untergräbt Microsoft nicht nur den fairen Wettbewerb, sondern untergräbt auch das Vertrauen der Benutzer.

“Wir experimentieren häufig mit neuen Funktionen, Benutzeroberflächen und Verhaltensweisen, um Erfahrungen für unsere Kunden zu testen, zu lernen und zu verbessern. Diese Tests sind oft kurz und repräsentieren nicht unbedingt das, was letztendlich oder allgemein den Kunden zur Verfügung gestellt wird”, erklärte Microsoft.

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Marina Meier

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