„DAC-FIT“: Europaweite Initiative zur Modernisierung von 500.000 Güterwagen
Zuletzt aktualisiert am 13. April 2024 von Michael Becker
Die Bahnindustrie in Europa macht einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung und Effizienzsteigerung im Schienengüterverkehr: DB Cargo und sechs weitere europäische Partner haben das Konsortium „DAC-FIT“ ins Leben gerufen, um die Einführung der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) voranzutreiben. Ziel ist es, bis 2028 rund 500.000 Güterwagen mit der neuen Technologie auszustatten und dabei den laufenden Betrieb nicht zu beeinträchtigen.
Koordinierte Anstrengungen für eine reibungslose Migration
Unter der Leitung von DB Cargo wird das Konsortium maßgebliche Schritte zur Analyse und Bewertung der notwendigen Anpassungen sowohl in der vorhandenen Fahrzeugflotte als auch in den zugehörigen Werkstätten durchführen. Das Europe‘s Rail Joint Undertaking (EU-Rail) unterstützt diese Initiative finanziell, was die Bedeutung und das Engagement auf europäischer Ebene unterstreicht.
Andreas Lipka, Leiter Migration DAK bei DB Cargo und des Arbeitspakets „Migration“ im European DAC Delivery Programme, betont die Wichtigkeit der Zusammenarbeit: „Die Partnerschaft mit erfahrenen Institutionen und Unternehmen wird es uns ermöglichen, die technischen und logistischen Herausforderungen zu meistern.“ Zu den unterstützenden Institutionen gehören k + v (Deutschland), Instytut Kolejnictwa (Polen), VUKV (Tschechien) und BME ITS (Ungarn).
Analyse und Unterstützung durch Experten
Die VPI European Rail Service GmbH (VERS) spielt eine Schlüsselrolle bei der Analyse der Werkstattlandschaft in Europa. Mit einem Netzwerk von 280 begutachteten Güterwagenwerkstätten und mobilen Serviceteams stellt VERS sicher, dass die technische Umrüstung professionell und effizient abläuft. „Unser breites Wissen und Erfahrung ermöglicht es uns, die Werkstätten optimal auf die Anforderungen der DAK-Umrüstung vorzubereiten“, erklären VERS-Geschäftsführer Heiko Radke und Joachim Wirtgen.
Zusätzlich unterstützt das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) das Projekt, um die Umrüstung der Fahrzeuge auf europäischer Ebene zu koordinieren und zu optimieren. Dr. Agnes Eiband von Fraunhofer IML hebt hervor: „Wir bringen nicht nur unsere IT-Ressourcen ein, sondern auch unsere umfassende Expertise im Bereich der Logistik, besonders bei der Anbindung von Werks- und Industriebahnen.“