Apple Führt Wichtige Änderungen für iPhones in der EU ein
Zuletzt aktualisiert am 12. September 2024 von Lars Weidmann
Die Europäische Union hat in den letzten Jahren verstärkt Druck auf große Technologieunternehmen ausgeübt, ihre Betriebsweise in den 27 Mitgliedsländern anzupassen. Dies geschieht unter anderem durch neue Vorschriften wie das Digital Markets Act (DMA), das bereits dazu geführt hat, dass Apple sein Ökosystem in der EU für Konkurrenten öffnen musste. In einem weiteren Schritt hat Apple nun angekündigt, dass es zusätzliche Änderungen an seinen mobilen Betriebssystemen vornehmen wird, um den Anforderungen des DMA besser gerecht zu werden.
Mehr Kontrolle über Standard-Apps
Mit der offiziellen Veröffentlichung von iOS 18 und iPadOS 18 werden Nutzer von iPhones und iPads in der EU mehr Freiheit erhalten, Nicht-Apple-Apps als Standard-Apps festzulegen. In den Einstellungen wird es eine neue Sektion „Standard-Apps“ geben, in der Nutzer ihre bevorzugten Apps für verschiedene Funktionen leicht einsehen und auswählen können. Neben Browsern und E-Mail-Clients werden Nutzer auch in der Lage sein, Standard-Apps für Anrufe, Nachrichten, Übersetzungen, Navigation, Passwortmanagement, Tastaturen und sogar Spamfilterung für Anrufe auszuwählen.
Möglichkeit zur Deinstallation weiterer vorinstallierter Apps
Zusätzlich wird Apple den Nutzern in der EU die Möglichkeit geben, mehr vorinstallierte Apps zu löschen. Ab einem Update, das noch in diesem Jahr erwartet wird, können Nutzer Apps wie den App Store, Nachrichten, Kamera, Fotos und Safari von ihren Geräten entfernen. Dies ist ein signifikanter Schritt, der den Nutzern mehr Kontrolle über ihre Geräte gibt und es ihnen ermöglicht, ihre iPhones nach ihren eigenen Wünschen zu gestalten.
Verbesserte Auswahlmöglichkeiten für Browser
Eine weitere bedeutende Änderung betrifft die Auswahl von Browsern. Entwickler, deren Browser auf dem Auswahlbildschirm der EU erscheinen, werden detailliertere Informationen über ihre Browser präsentieren können. Außerdem erhalten sie zusätzliche Daten darüber, wie der Auswahlbildschirm funktioniert. Dieser aktualisierte Auswahlbildschirm wird bei allen EU-Nutzern erscheinen, die Safari als Standardbrowser verwenden. Wenn ein anderer Standardbrowser ausgewählt wird, ersetzt das neue Symbol automatisch das Safari-Icon in der Dock-Leiste oder auf der ersten Seite des Startbildschirms.
Ein Doppelschneidiges Schwert für EU-Nutzer
Diese neuen Änderungen bringen für Apple-Nutzer in der EU eine erhöhte Anpassungsfähigkeit und mehr Freiheit bei der Organisation ihrer Geräte. Allerdings bedeutet der Digital Markets Act auch, dass EU-Nutzer möglicherweise auf einige neue Funktionen wie Apple Intelligence verzichten müssen, die in anderen Regionen verfügbar sein werden. Dies stellt eine Herausforderung dar, da Apple den Spagat zwischen regulatorischen Anforderungen und der Bereitstellung innovativer Funktionen meistern muss.
Mit diesen Anpassungen zeigt Apple, dass es bereit ist, sich den Anforderungen des Digital Markets Act zu beugen, während es gleichzeitig versucht, den Nutzern eine möglichst gute Erfahrung zu bieten. Es bleibt abzuwarten, wie diese Änderungen von den Nutzern aufgenommen werden und wie sie sich langfristig auf die Nutzung von iPhones in der EU auswirken werden.