Cookies bleiben in Chrome – Google ändert seine Pläne
Zuletzt aktualisiert am 12. September 2024 von Lars Weidmann
Google hat seine Entscheidung, Cookies aus Chrome zu entfernen, rückgängig gemacht. Stattdessen werden die umstrittenen kleinen Informationspakete weiterhin im Browser bleiben. Das Unternehmen hatte mehrmals angekündigt, Cookies zu entfernen, aber nun wird diese Idee aufgegeben.
Warum Cookies wichtig sind
Cookies sind kleine Informationspakete, die Websites und Werbetreibende verwenden, um das Surfverhalten der Nutzer zu verfolgen. Sie können jedoch auch für unerwünschte Überwachung genutzt werden. In der Europäischen Union verlangt die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) von Websites, die ausdrückliche Zustimmung der Nutzer zur Speicherung von Cookies einzuholen. Große Browser bieten auch die Möglichkeit, Cookies auf Wunsch zu löschen.
Die Entfernung von Cookies war ein zentraler Bestandteil von Googles Privacy Sandbox-Initiative, die 2019 gestartet wurde. Diese Initiative sollte den Datenschutz der Nutzer verbessern und gleichzeitig die Bedürfnisse der Werbebranche berücksichtigen. Drittanbieter-Cookies sollten in zwei Phasen bis Ende 2023 abgeschafft werden.
Reaktionen und zukünftige Pläne
Googles Entscheidung, Cookies doch nicht zu entfernen, ist eine bedeutende Änderung. Werbetreibende verlassen sich stark auf Cookies, um Daten für personalisierte Werbung zu sammeln. Ohne Cookies hätten sie sich stärker auf Googles eigene Nutzerdatenbanken verlassen müssen.
Anthony Chavez, Vizepräsident der Privacy Sandbox-Initiative, erklärte, dass Google stattdessen eine neue Funktion in Chrome einführen wird. Diese soll es den Nutzern ermöglichen, fundierte Entscheidungen über ihre Web-Browsing-Einstellungen zu treffen und diese jederzeit anzupassen. Google arbeitet dabei eng mit Regulierungsbehörden, Verlegern und Datenschutzgruppen zusammen.
Die Ankündigung erhielt gemischte Reaktionen. Werbepartner sind erleichtert, dass sie Cookies weiterhin nutzen können. Datenschutzaktivisten sind jedoch besorgt über mögliche Nachteile für die Verbraucher, wie aggressive Werbung, die sich an gefährdete Gruppen richtet.
Es bleibt abzuwarten, wie effektiv Googles neuer Ansatz den Datenschutz der Nutzer verbessern wird.