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Google setzt auf Datenschutz statt Funktionalität mit dem “Find My Device”-Netzwerk

Zuletzt aktualisiert am 12. September 2024 von Lars Weidmann

Das “Find My Device”-Netzwerk von Google hatte großes Potenzial, doch es hat sich schnell zu einem Problem entwickelt. Google verteidigt seinen Ansatz zum Datenschutz, was jedoch die Funktionalität des Netzwerks beeinträchtigt.

Verzögerter Start und erste Probleme

Google startete das “Find My Device”-Netzwerk im April nach einer langen Verzögerung. Ursprünglich sollte es nach der Ankündigung auf der Google I/O 2023 innerhalb weniger Monate live gehen, wurde jedoch verschoben, um Apple Zeit zu geben, Sicherheitsmaßnahmen gegen unbekannte Tracker in iOS zu implementieren.

Als das Netzwerk schließlich live ging, waren Pebblebee und Chipolo die ersten verfügbaren Tracker-Anbieter. Schnell wurde jedoch klar, dass das Netzwerk nicht gut funktioniert.

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Ursachen für die Probleme

Ein Hauptgrund für die Probleme ist die langsame Einführung und die Bedingungen, die auf den Geräten der Nutzer erfüllt sein müssen (z. B. eingeschaltetes Bluetooth und Standortdienste).

Das größere Problem ist jedoch, dass das Netzwerk standardmäßig nur in “hoch frequentierten Gebieten” aktiv ist. Diese Einstellung soll den Datenschutz schützen, führt aber dazu, dass Tracker in weniger frequentierten Gebieten oft nicht funktionieren.

Datenschutz vs. Funktionalität

Google verteidigt diese Standardeinstellung als “Schlüsselunterschied” des Netzwerks im Vergleich zu anderen Ortungsnetzwerken. Doch diese Entscheidung hat ihre Nachteile:

  1. Weniger Funktionalität: Der Datenschutz wird verbessert, aber das Netzwerk wird für viele Nutzer nahezu nutzlos. Das kann zu negativen Bewertungen und hohen Rücklaufquoten bei den Partnerfirmen führen und dazu, dass Nutzer wertvolle Gegenstände verlieren, weil die Tracker nicht richtig funktionieren.
  2. Einzigartige Entscheidung: Google ist das einzige Unternehmen, das diesen Ansatz verfolgt. Zwar verdient Google Anerkennung für seinen Fokus auf den Datenschutz, doch diese Entscheidung schränkt die Funktionalität im Vergleich zu Netzwerken von Apple und Samsung ein.
  3. Einstellungen ändern: Google ermutigt die Nutzer, die Standardeinstellung zu ändern, damit die Tracker in allen Bereichen funktionieren. Doch das hilft nur, wenn viele Nutzer diese Änderung vornehmen.
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Keine einfache Rückkehr

Google hat sich entschieden, das “Find My Device”-Netzwerk mit diesem Datenschutzfokus einzuführen. Diese Standardeinstellung zu ändern, würde aus PR-Sicht schlecht aussehen. Hätte Google das Netzwerk standardmäßig überall funktionieren lassen und “hoch frequentierte” Gebiete als Option angeboten, wäre die Entscheidung vermutlich besser angekommen.

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Marina Meier

Marina schreibt seit einigen Jahren für Elektronik Informationen. Am liebsten berichtet sie über die Bereiche Handys und Tablets.