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Brasilien zwingt Apple zur Aufhebung von Zahlungsbeschränkungen im App Store

Brazil hat eine bedeutende Entscheidung getroffen, die weitreichende Auswirkungen auf den App Store von Apple haben könnte. Die Wettbewerbsbehörde des Landes hat angeordnet, dass Apple die Einschränkungen für Drittanbieter-Zahlungssysteme im App Store aufheben und Entwicklern ermöglichen muss, alternative Zahlungsoptionen für In-App-Käufe zu bewerben. Apple steht unter Druck, diese Anordnung innerhalb von 20 Tagen umzusetzen, andernfalls drohen tägliche Geldstrafen in Höhe von 43.000 US-Dollar.

Hintergrund der Entscheidung

Die Entscheidung des Rates für wirtschaftliche Verteidigung (Cade) folgt einer Beschwerde von MercadoLibre, der größten E-Commerce-Plattform Lateinamerikas, die 2022 eingereicht wurde. MercadoLibre wirft Apple vor, seine monopolartige Stellung auszunutzen, indem das Unternehmen Entwicklern vorschreibt, ausschließlich das eigene Zahlungssystem zu verwenden und sie daran hindert, Nutzer auf externe Zahlungsmöglichkeiten umzuleiten. Diese Praktiken werden als schädlich für kleinere Wettbewerber angesehen, während sie großen integrierten digitalen Unternehmen zugutekommen.

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Laut den neuen Anforderungen muss Apple Entwicklern ermöglichen, Tools zu implementieren, mit denen Kunden Käufe außerhalb des Apple-Ökosystems tätigen können. Dies schließt die Verwendung von Hyperlinks zu externen Webseiten ein und erlaubt es Entwicklern, Produkte und Dienstleistungen von Drittanbietern innerhalb ihrer Apps zu bewerben. Diese Veränderungen könnten vor allem für kleinere Entwickler und Unternehmen von Vorteil sein, die im Wettbewerb mit größeren Plattformen stehen.

Vergleich mit europäischen Antitrust-Angelegenheiten

Der Fall in Brasilien spiegelt ähnliche antitrustrechtliche Bedenken wider, die auch in der Europäischen Union geäußert wurden. Im März 2024 verhängte die Europäische Kommission eine Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro (1,95 Milliarden US-Dollar) gegen Apple, weil das Unternehmen Musik-Streaming-Apps daran hinderte, Nutzer über günstigere Abonnementoptionen außerhalb des App Stores zu informieren. Diese Entscheidung folgte einer Beschwerde von Spotify im Jahr 2020.

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MercadoLibre hat seine ursprüngliche Beschwerde sowohl in Brasilien als auch in Mexiko eingereicht und argumentiert, dass Apples Restriktionen insbesondere kleinere Wettbewerber schädigen. Jacobo Cohen Imach, der leitende Rechtsberater des Unternehmens, kritisierte Apples Praktiken als eine „künstliche Neigung zugunsten integrierter Ökosysteme“. Die laufenden Entwicklungen in Brasilien könnten somit nicht nur für Apple, sondern auch für den globalen App-Markt von entscheidender Bedeutung sein.

Quelle: MacRumors

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Michael Becker

Michael Becker ist ein Technik-Enthusiast, der schon seit mehreren Jahren für verschiedene Technikmagazine schreibt.