YouTube verschärft Kampf gegen Adblocker: Neue Maßnahmen und Nutzerreaktionen
Zuletzt aktualisiert am 13. September 2024 von Lars Weidmann
Im Jahr 2022 hat YouTube, eine Tochtergesellschaft von Google, die beliebte Drittanbieter-App YouTube Vanced erfolgreich abgeschaltet. Ziel dieser Maßnahme war es, mehr Nutzer für das kostenpflichtige YouTube Premium zu gewinnen, um eine werbefreie Nutzung zu ermöglichen. Im darauffolgenden Jahr intensivierte YouTube seine Bemühungen gegen Adblocker und zeigte, dass es weitere Tricks im Ärmel hatte, indem es begann, Adblocker gezielt zu blockieren.
Gegen Ende 2023 meldeten Nutzer, dass sie keine Videos mehr abspielen konnten, wenn YouTube einen Adblocker erkannte. Die Plattform gewährte den Nutzern drei Versuche, nach denen die Wiedergabe von Videos vollständig gesperrt wurde.
Neue Strategien im Jahr 2024
Im Januar 2024 testete YouTube neue Maßnahmen, um die Nutzung von Adblockern zu unterbinden: Videos wurden absichtlich langsamer geladen. Nun berichten Nutzer, dass Videos bei aktivierten Adblockern direkt zum Ende springen. Laut 9to5Google kehrt die Videowiedergabe zur Normalität zurück, sobald der Adblocker deaktiviert wird. Einige Reddit-Nutzer berichten zusätzlich von Problemen wie fehlendem Ton oder hängenden Videos, die ebenfalls verschwinden, wenn der Adblocker deaktiviert wird.
Nutzer finden Alternativen
Trotz der strikten Maßnahmen von YouTube lassen sich hartnäckige Nutzer nicht entmutigen und finden weiterhin Wege, die Werbung zu umgehen. Einige Reddit-Nutzer berichten, dass Erweiterungen wie uBlock Origin nach wie vor funktionieren, während andere auf Plugins wie Ad Speedup setzen, die Werbung bis zu 16-mal schneller abspielen.
Eine weitere beliebte Methode ist die Nutzung eines VPNs, um den Standort auf Albanien zu setzen, da Googles Werbeplattform die albanische Sprache noch nicht unterstützt. Tests haben gezeigt, dass dieses Schlupfloch sowohl auf mobilen Geräten als auch auf Desktop-Computern funktioniert.
YouTube bleibt entschlossen, sein werbefinanziertes Geschäftsmodell zu schützen und die Nutzer dazu zu bewegen, ein Premium-Abonnement abzuschließen. Die kreativen Umgehungslösungen der Nutzer zeigen jedoch, dass der Kampf gegen Werbung und Adblocker noch lange nicht vorbei ist.