Unity Runtime Fee: Was ändert sich für Spiele-Entwickler?
Zuletzt aktualisiert am 13. September 2023 von Lars Weidmann
Unity hat kürzlich sein neues “Unity Runtime Fee-Programm” vorgestellt, das bei jeder Installation eines Unity-Spiels eine Gebühr erhebt. Diese Ankündigung hat viele Spieleentwickler verärgert, insbesondere diejenigen, die Unity Personal nutzen. Denn ab sofort müssen sie pro Installation 0,20 US-Dollar zahlen, wenn ihr Spiel innerhalb von 12 Monaten mehr als 200.000 US-Dollar generiert und insgesamt über 200.000 Installationen erreicht. Es herrscht jedoch viel Verwirrung darüber, wie Unity eine “Spielinstallation” definiert, in einer Branche, die voll von Abonnementdiensten, Spielebundles und Piraterie ist. Um Licht ins Dunkel zu bringen, hat Digital Trends um Klarstellung gebeten, woraufhin Unity geantwortet hat.
Was zählt als Spielinstallation?
Unity gibt Entwicklern Entwarnung, was Gebühren für Testversionen, Spielebundles und kostenlose Spiele betrifft. Diese Installationen werden nicht mitgezählt. Allerdings müssen Entwickler, die ihre Spiele in Abonnementdiensten wie Xbox Game Pass oder PlayStation Plus Premium anbieten, diese Gebühren berücksichtigen. Ein Unity-Sprecher erklärte gegenüber Digital Trends: “Demos, Testversionen, Spielebundles und kostenlose Spiele wie das Humble Bundle werden nicht als Installationen gezählt. Abonnementdienste wie der Game Pass hingegen schon.”
Was ist mit Piraterie?
Viele Entwickler sind besorgt darüber, dass Personen, die ihre Spiele illegal herunterladen, hohe Unity Runtime Fee-Kosten verursachen könnten. Unity ist jedoch der Meinung, dass seine Betrugserkennungssysteme bereits stark genug sind. Dennoch wird das Unternehmen einen Prozess einführen, über den Entwickler Bedenken hinsichtlich Betrug und Piraterie an das Unity Fraud Compliance Team melden können. Ein Unity-Sprecher erklärte: “Wir haben bereits Betrugserkennungsverfahren in unserer Werbetechnologie, die ein ähnliches Problem lösen. Wir werden dieses Know-how als Ausgangspunkt nutzen. Wir wissen, dass Benutzer Bedenken haben könnten, und wir werden einen Prozess einrichten, damit sie ihre Bedenken an unser Fraud Compliance Team melden können.”
Auswirkungen auf kleine Studios
Die Einführung des Unity Runtime Fee-Programms wird sich vor allem auf kleinere Studios negativ auswirken. Als Unity nach den Auswirkungen auf diese Studios befragt wurde, erklärte ein Sprecher: “Die Preisgestaltung wurde so konzipiert, dass Entwickler vor der Gebühr Erfolg haben können. Von der Gebühr betroffen sind in der Regel Entwickler, die erfolgreiche Spiele entwickelt haben und Einnahmen weit über den festgelegten Schwellenwerten generieren. Das bedeutet, dass Entwickler, die ihr Geschäft noch aufbauen und ihr Publikum erweitern, keine Gebühren zahlen müssen.”
Es bleibt abzuwarten, wie sich das Unity Runtime Fee-Programm auf die Spieleentwicklergemeinschaft auswirken wird. Die genaue Definition von “Spielinstallationen” und die möglichen Kosten für Piraterie sind weiterhin Gegenstand von Diskussionen. Unity hat jedoch versprochen, transparent zu sein und einen Prozess für die Meldung von Betrug und Piraterie einzurichten.