Indien kippt Pflicht zur Vorinstallation von Sanchar Saathi
Der Skandal der Woche in Indien drehte sich um die App Sanchar Saathi, die vom Staat entwickelt und betrieben wird. Die indische Regierung hatte letzte Woche beschlossen, dass alle Smartphone-Hersteller verpflichtet werden sollten, die App innerhalb von 90 Tagen vorzuinstallieren. Nach erheblichem Widerstand aus verschiedenen Richtungen hat die indische Regierung heute jedoch entschieden, von diesem Vorhaben abzusehen. Das indische Telekommunikationsministerium erklärte nun, dass die App freiwillig bleiben wird und Smartphone-Hersteller nicht mehr verpflichtet sind, sie vorzuinstallieren.
Diese Anforderung war umstritten, insbesondere bei Geräteherstellern wie Apple, die Berichten zufolge die Anordnung abgelehnt hatten. Auch Nutzer fragten sich, warum die indische Regierung so vehement auf die Einführung dieser App drängte. Regierungsvertreter haben gestern einige der ursprünglichen Bestimmungen der Anordnung zurückgenommen und erklärt, dass Nutzer die Vorteile der App nutzen oder sie von ihren Geräten löschen können, wenn sie kein Interesse daran haben. Dies geschah trotz der Tatsache, dass die ursprüngliche Anordnung besagte, dass die Hersteller sicherstellen müssen, dass die „Funktionen der App nicht deaktiviert oder eingeschränkt werden“.
Bisher hat die indische Regierung den Smartphone-Herstellern noch nicht offiziell mitgeteilt, dass sie die App Sanchar Saathi nicht mehr vorinstallieren müssen, aber dies wird wahrscheinlich im Laufe des Tages geschehen.
Die App wurde im Januar veröffentlicht und hat bisher 14 Millionen Downloads erreicht, mit 3 Millionen aktiven Nutzern pro Monat im November. Sie soll dazu dienen, Betrug zu melden, gestohlene Telefone zu verfolgen, sie zu sperren und deren Missbrauch zu verhindern.
Quelle: GSM Arena
