Fujitsu kündigt bahnbrechenden Durchbruch in CPU-Technik an
Zuletzt aktualisiert am 9. November 2023 von Luca Koch
Mit einer innovativen Technologie, die erstmals in der Geschichte die Echtzeit-Zuweisung von CPU- und GPU-Ressourcen ermöglicht, stellt Fujitsu die Weichen für eine Revolution im Bereich der Hochleistungsrechenzentren (HPC). Diese Neuerung tritt zu einem Zeitpunkt auf, an dem die Welt einen akuten GPU-Mangel erlebt, der durch die steigende Nachfrage nach generativer KI, Tiefenlernen und anderen GPU-lastigen Anwendungen noch verschärft wird.
Fujitsus bahnbrechende Lösung verspricht eine optimale Nutzung bestehender Rechenressourcen und könnte damit ein Segen für Industrien und Forschungseinrichtungen sein, die auf HPC angewiesen sind. Die neue Real-Time-Parallelverarbeitungstechnologie, die das gleichzeitige Ausführen mehrerer Programme auf HPC-Systemen ohne Wartezeiten ermöglicht, steht im Zentrum dieses Fortschritts. Diese Entwicklung hat das Potential, die Effizienz von Großrechenoperationen signifikant zu steigern, insbesondere in Bereichen wie der digitalen Zwillingstechnologie und Anwendungen generativer KI.
Weltweiter CPU-Mangel nun ein Thema der Vergangenheit?
Der globale GPU-Mangel stellt seit Langem eine Herausforderung dar, der sich Fujitsu nun mit einer effizienten Echtzeit-Zuteilung von CPU- und GPU-Ressourcen stellt. Die Technologie ermöglicht es, zwischen Programmen zu unterscheiden, die eine GPU-Beschleunigung benötigen, und solchen, die von einer CPU verarbeitet werden können, selbst während mehrere Programme parallel laufen.
Fujitsus Technologie prognostiziert den Beschleunigungsbedarf und ordnet GPUs den prioritären Programmen in Echtzeit zu. Diese Priorisierung gewährleistet, dass anspruchsvolle Prozesse wie das Training von KI-Modellen und die Verarbeitung von Graphen-KI-Daten beschleunigt werden, was die Entwicklung fortschrittlicher KI-Anwendungen und Bilderkennung erheblich beschleunigen kann.
Darüber hinaus bringt Fujitsu eine Vorreitertechnologie auf den Markt, die es ermöglicht, in Echtzeit zwischen verschiedenen Programmen auf HPC-Systemen zu wechseln. Dies stellt einen signifikanten Fortschritt gegenüber herkömmlichen Methoden dar, die mit Einzelkommunikation und sequentieller Umschaltung arbeiten und somit Verzögerungen verursachen. Die neue Lösung nutzt Broadcast-Kommunikation für simultane Umschaltungen, wodurch die Wechselzeit zwischen den Programmen auf nur 100 Millisekunden in einer 256-Knoten-HPC-Umgebung reduziert wird.
Einsatz in hauseigener KI-Plattform
Fujitsu plant, diese Optimierungstechnologie in seine KI-Plattform “Fujitsu Kozuchi” zu integrieren, um die Erprobung und Entwicklung von KI-Technologien zu erleichtern. Die Optimierungstechnologie für HPC-Systeme wird zudem in Fujitsus 40-Qubit-Quantencomputersimulator für kooperative Berechnungen integriert, was dessen Kapazitäten und Einsatzmöglichkeiten erweitert.
Mit dem Ziel, diese Technologie auch in der “Composable Disaggregated Infrastructure” (CDI) Architektur einzusetzen, strebt Fujitsu danach, den Zugang zu leistungsstarken Rechenressourcen zu demokratisieren und eine nachhaltigere Hochleistungsrechenumgebung zu schaffen. So verfolgt das Unternehmen seine Mission, durch Innovation Vertrauen in der Gesellschaft aufzubauen und Nachhaltigkeit voranzutreiben. Mit einem konsolidierten Jahresumsatz von 3,7 Billionen Yen bekräftigt Fujitsu seine Position als Japans führendes Unternehmen für digitale Dienstleistungen.
Fujitsus Technologie könnte inmitten des globalen GPU-Mangels eine Ära der Optimierung einleiten und den Weg für eine beschleunigte Entwicklung in der KI und anderen rechenintensiven Anwendungen ebnen. Mit der Einführung dieser Neuerungen ist Fujitsu auf dem besten Weg, seine Vision einer Gesellschaft zu verwirklichen, in der Hochleistungsrechenressourcen breit zugänglich sind und Innovation sowie Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen.