EU informiert Apple über mögliche Verstöße gegen Geo-Blocking-Vorschriften
Die Europäische Union hat Apple darüber informiert, dass das Unternehmen möglicherweise gegen die EU-Vorschriften zur Bekämpfung von Geo-Blocking verstößt. Dies betrifft insbesondere die Praktiken rund um seine Medienservices, und Apple hat nun einen Monat Zeit, um darauf zu reagieren.
Ermittlungen und mögliche Verstöße
Die Europäische Kommission hat gemeinsam mit dem Netzwerk der Verbraucherschutzbehörden (CPC) bekannt gegeben, dass Apple offiziell über potenzielle Verstöße gegen die Anti-Geo-Blocking-Regeln der EU informiert wurde. Diese Mitteilung folgt einer Untersuchung, die von nationalen Verbraucherbehörden aus Belgien, Deutschland und Irland durchgeführt wurde. Laut der Kommission scheinen Apples Praktiken europäische Verbraucher rechtswidrig daran zu hindern, auf digitale Inhalte basierend auf ihrem Wohnsitzland zuzugreifen.
Die Verbraucher, die Apples Medienservices wie den App Store, Apple Music und Apple TV+ nutzen, erleben unterschiedliche Benutzeroberflächen und Inhalte, je nachdem, in welchem Land sie registriert sind. Diese regionale Segmentierung erschwert es den Nutzern, zwischen länderspezifischen Versionen von Apples Diensten zu wechseln. Dies könnte gegen die 2018 eingeführte Geo-Blocking-Verordnung der EU verstoßen, die darauf abzielt, den digitalen Binnenmarkt zu schützen.
Ein zentrales Anliegen der EU-Behörden sind die Einschränkungen beim Herunterladen von Apps. Die Untersuchung ergab, dass der App Store es Nutzern nicht erlaubt, Apps herunterzuladen, die in anderen EU-Ländern verfügbar sind. Die EU argumentiert, dass Verbraucher in der Lage sein sollten, auf Apps zuzugreifen und diese herunterzuladen, die in anderen EU- oder EWR-Ländern angeboten werden, während sie sich vorübergehend in einem anderen Mitgliedstaat aufhalten.
Zahlungsbeschränkungen und nächste Schritte
Zusätzlich dürfen Verbraucher nur Kredit- oder Debitkarten verwenden, die im Land ihrer Apple-Kontoerstellung ausgegeben wurden. Die Kommission fordert, dass Verbraucher jede in der EU ausgegebene Zahlungsmethode nutzen können, ohne unnötigen Barrieren ausgesetzt zu sein.
Apple hat nun einen Monat Zeit, um auf die Feststellungen der Kommission zu reagieren und mögliche Maßnahmen vorzuschlagen, um seine Praktiken an die EU-Vorschriften anzupassen. Sollte Apple die Bedenken des CPC-Netzwerks nicht ausreichend adressieren, könnte das Unternehmen mit Durchsetzungsmaßnahmen konfrontiert werden. Diese neuesten Schritte der Europäischen Kommission gegen Apple sind Teil einer umfassenderen Initiative, um sicherzustellen, dass große Technologieunternehmen, die in der EU tätig sind, die regulatorischen Rahmenbedingungen des Blocks einhalten.
Quelle: MacRumors